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Mittelalter meets BDSM
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Tafelfreuden im Mittelalter

Apfelkompott / Obstkompott
Hier ein wirklich SIMPLES Gericht welches wir des öfteren auf Lager kochten.

Es stellt sich beim Lagern oft die Frage, was man dreimal täglich, und das meist über mehrere Tage verteilt, zu sich nimmt. Hinzu kommt noch das Problem der Lagerbarkeit und des Transports oder, wie in unserem Fall, die persönliche Herausforderung, dass die Gerichte vegetarisch sein sollen. Aus diesem Grund sind nachfolgende Rezepte meist nicht ganz authentisch bzw. unsere eigenen Abwandlungen von historischen Rezepten.

Obstkompott

Zutaten:

Obst (am besten Äpfel oder Birnen) - pro Person 2 Stück
Wasser - 1/2 Liter pro 2 Stk. Obst
Honig - nach Belieben
Zimt (gerieben oder am Stück)
Nelken (gerieben oder am Stück)
alle, die es schärfer mögen, können auch etwas geriebenen Ingwer dazugeben

Zubereitung:

Obst schälen und in Stücke schneiden
Wasser im Kessel aufsetzen und Obst hinzugeben
Gewürze nach Belieben dazugeben und köcheln lassen bis das Obst weich ist
abschmecken mit Honig

Meinung:
perfekt als Nachspeise, vor allem auch, wenn man viele Gäste hat; leicht zu kochen; sehr gut geeigent für Lager in der kalten Jahreszeit, da auch gut als Tee trinkbar;

Der A-Faktor:
Ich bin hier noch auf der Suche nach einem belegten Rezept. Alle genannten Zuaten waren im Mittelalter bekannt, jedoch waren die Gewürze sehr teuer und wären, wenn überhaupt, nur sehr sparsam in Ärmeren Schichten verwendet worde.
Belegt ist, dass bei Wohlhabenden gerne "Überwürzt" wurde um deren Reichtum zu demonstrieren.
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Europäische Gewürze des Mittelalters
Verschiedene Senfarten, Salbei, Petersilie, Dill, Kümmel, Minze, Fenchel und Anis, die allesamt im europäischen Raum angebaut wurden, waren erheblich preisgünstiger und spielten schichtenunabhängig eine große Rolle bei der Zubereitung von Mahlzeiten. Eine Reihe von im Mittelalter genutzten Gewürzen und Kräutern finden heute vergleichsweise selten in der europäischen Küche Verwendung. Dazu zählen die in Europa wachsenden Gewürzpflanzen Alant, Bärwurz, Beifuß, Bockshornklee, Eberraute, Engelwurz, Kalmus, Knoblauchrauke, Rainfarn, Schabzigerklee und Weinraute sowie die importierten Gewürze Kubebenpfeffer, Macis, Narde, Paradieskörner und Langer Pfeffer.

Kompott würzen
Zum Würzen von Obstkompott wären Anis, Wacholderbeeren und Schlehen sehr gut geeignet. Das Kompott wird intensiver im Geschmack, wenn die Früchte mit Schale gekocht werden. Viel aromatischer wird es durch Zugabe von getrockneten Früchten (Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Weintrauben). Diese sollte man am besten über Nacht einweichen, bevor man sie mitsamt dem Einweichwasser im Kompott weiter kocht.
Der flüssige, dunkle Waldhonig ist auch aromatischer und intensiver im Geschmack als der helle. *schleck*

Meine Oma hat das ganze Jahr aus saisonalen Früchten Kompott gekocht. Dies wurde je nach Jahreszeit kalt oder heiß getrunken.
*tee*
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Kraut vom Lauch
Nach einer alemannischen Handschrift aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, aus dem südwestdeutschen Raum. Enthalten in den "Münchner Kochbuchhandschriften". Parallelüberlieferung im "Reichenauer Kochbuch".

Nimm Lauch, Kraut und Kohl und schneide [das] in Stücke von der Länge eines [Finger]gliedes. Und röste sie in etwas Schmalz und gieß Wasser daran und laß es aufkochen und leg es in einen Sieb, so tropft das Wasser ab. Dann leg es in einen Topf und gieß Milch daran, die mit Weißbrot durch ein Tuch gezogen sei, und tu Schmalz daran.


Nun dann, heute eine festliche Variante davon mit Speck:
Einen halben Weißkohl und zwei dicke Stangen Lauch in fingerbreite Stücke schneiden. Das Gemüse getrennt im Schmalz mit ausgelassenem Speck anbraten, da der Kohl länger braucht. Den Kohl mit Wasser angießen und garen lassen. Mit Salz und Zimt würzen.

Je nach gewünschter Knackigkeit, den Lauch nach etwa 5 - 10 Minuten dazugeben und beides zusammen mit den Gewürzen garziehen lassen. Ein Glas Milch in einen kleinen Topf gießen, eine in Würfel geschnittene Weißbrotscheibe darin auflösen, aufkochen lassen, über das Gemüse gießen.

Eine erstaunlich schmackhafte winterliche Mischung. Passt ausgezeichnet zu Rauchfleisch (Selchfleisch). Vielleicht auf dem einen oder anderen mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in dieser Art zu kosten.

*koch*
Alemannisches Kraut vom Lauch
Alemannisches Kraut vom Lauch
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Hune mite Plawmen und Datteln
(Quelle: Wie man eyn teutsches Mannsbild bey Kräfften hält, 14. Jh.)

  • 1 Poularde von etwa 1,5 kg
  • 100 g magerer, durchwachsener Speck
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Msp Feines Gewürz
  • 1 Prise Safran
  • 1-2 TL Honig
  • 250 ml Hühnerbrühe
  • 50 g Sultaninen
  • 10-12 entsteinte Backpflaumen
  • 10-12 entsteinte Datteln
  • 50g gehobelte Mandeln


Poularde der Länge nach halbieren, Flügel und Keulen ablösen, Brust quer halbieren, Keulen in Ober- und Unterschenkel teilen. Speck würfeln, Zwiebeln in Scheiben schneiden. Speck in einem feuerfesten Schmortopf glasig auslassen, Zwiebeln darin schmoren, bis sie gerade Farbe ziehen, mit dem Schaumlöffel herausnehmen und zur Seite stellen.
Speck mit Zweibeln
Poulardenteile im Speck rundherum anbraten, vom Herd nehmen, pfeffern, salzen, Zwiebel-Speck-Mischung darum verteilen. Deckel auflegen und im vorgeheizten Ofen bei 175 °C 20 min schmoren.
Früchte und Mandeln
Sultaninen in etwas Wasser einweichen, Pflaumen und Datteln würfeln. Poularde mit den Gewürzen, Rosinen, Datteln und Pflaumen bestreuen, mit Honig und Brühe übergießen. Den Topf wieder verschließen und weitere 20 min schmoren.

Mandeln in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten. Ragout kräftig abschmecken, anrichten und mit den Mandeln bestreut auftragen. Dazu einfaches Fladenbrot reichen.
Hune mite Plawmen und Datteln

*******ack Paar
1.005 Beiträge
****Ffm:
Quelle: Wie man eyn teutsches Mannsbild bey Kräfften hält, 14. Jh.

Das Buch ist Gold wert.

Die "Grauwe Hennersuben" (Hünersuppe mit Graupen) ist ebenso lecker wie die Kalbspastete oder der Hirsebrei.

Bei letzterem sollte man sich allerdings mit der Zitronenschale zurückhalten. (Wo auch immer die damals herkam.)
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Mitmachen ist angesagt
Dragonpack, stellt doch bitte eure Lieblingsgerichte mit Rezept und Foto hier vor. Ich wollte eigentlich nicht zum Alleinunterhalter werden. Ich freue mich über Erfahrungsaustausch.
*knicks*

Nach der Suppe werde ich morgen schauen, da ich nebenbei aus dem Hühnerklein eine Brühe gekocht habe, ohne genaueres Vorhaben.

Die bayerischen Herzoge auf der Burg Trausnitz (Landshut) hatten Zitronen und Orangen beispielsweise aus eigenem Garten.

Die Kaufleute waren auch fleißig unterwegs, die Handelswege gut ausgebaut und Mittelmeer auch nicht viel weiter entfernt als heute.

Das Feine Gewürz werde ich noch nachreichen. Ich habe verschiedene Varianten davon.

Das Fladenbrot war für meinen Geschmack keine optimale Beilage. Beim nächsten Mal mache ich lieber Buchweizen (das ich sehr gerne esse) dazu oder ähnliches.
****02 Paar
22.785 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das Feine Gewürz werde ich noch nachreichen. Ich habe verschiedene Varianten davon.

*liebguck*

Meinen Kräuterbeitrag habe ich nicht vergessen, komme aber aktuell nicht dazu.
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Gewürzmischungen
Mein Feines Gewürz (eine Varianten davon)
  • 3 EL Ingwerpulver
  • 2 EL Zimt, gemahlen
  • 1 TL Kardamom, gemahlen
  • 1 TL Nelken, gemahlen
  • 2 EL braunen Zucker


******************************************

Poudre Douce, Venedig, 14. Jahrhundert
  • 2 EL Ingwer
  • 2 EL Zimt
  • 1,5 TL Muskatnuss
  • 1,5 TL Nelken
  • 1 EL brauner Zucker


******************************************

Die Zutaten gut miteinander verrühren, in einen Schraubgläschen aufbewahren.
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Maronensuppe
(Quelle: französisches Kochbuch Menagier de Paris, 14. Jh.)

Eine gehaltvolle Hühnersuppe mit Maronenpüree

  • 200 g Eßkastanien (Maronen)
  • 2 Hühnerlebern
  • 3 hartgekochte Eier
  • 1 l gute, entfettete Hühnerbrühe
  • 0,5 TL Ingwerpulver
  • 0,5 TL Zimtpulver
  • 1 Msp Nelkenpulver
  • 1 Msp Safran
  • Salz, Pfeffer


Das Huhn waschen und mit 1 l Wasser und etwas Salz aufsetzen. Wenn es wild kocht, die Temperatur reduzieren und auf kleiner Flamme ca. 0,5 Stunde kochen lassen, bis das Fleisch sich von den Knochen löst. Die Hühnerbrühe über Nacht kühl stellen, am nächsten Tag die Fettschicht entfernen.

Die geschälten und halb gar gekochten Kastanien von der Haut befreien. Zusammen mit den hartgekochten Eidottern und der Geflügelleber im Mörser pürieren. Die Gewürze hinzufügen. Mit etwas Hühnerbrühe verrühren.
Die restliche Hühnerbrühe in einen Topf geben. Die pürierte Masse hinzufügen, verrühren und zum Kochen bringen, dabei sehr häufig umrühren, denn die dickflüssige Suppe setzt leicht an.
Wie im Mittelalter üblich portionsweise über geröstete Weißbrotecken gießen und sehr heiß servieren.

Duftet und schmeckt weihnachtlich. Wärmt den Magen vorzüglich. Genau das Richtige im Advent.

****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Kürbissuppe
Ich liebe heiße Suppen und reichhaltige Eintöpfe in der kalten Jahreszeit. *frier*

Kürbissuppe aus dem 'Libro de arte coquinaria' von Maestro Martino, 15. Jahrhundert

Martino de Rossi war der bedeutendste Gastrosoph des 15. Jahrhunderts und zudem der erste prominent gewordene Koch der Welt. Maestro Martino war Chef im römischen Palazzo des päpstlichen Kaplans (Camerlengo), dem Patriarchen von Aquileia. Die Bewunderung seiner Zeitgenossen zeigt sich auch in seiner Grabinschrift: „Prinz der Köche“.


Schäle Kürbisse, wie es sich gehört, koche sie dann in Fleischbrühe oder Wasser und gib ein wenig Zwiebel hinzu, je nach der Menge, die Du zubereiten willst. Und wenn sie dir gar erscheinen, nimm sie heraus und treibe sie alle durch ein Beutelsieb oder zerstampfe sie sehr gut. Dann setze sie in einem Schmortopf mit fetter Brühe zum Kochen auf. Sie sollen mit Safran ein wenig gelb gefärbt werden. Wenn sie gar sind, nimm sie vom Feuer und lass sie ein wenig abkühlen.
Im Mittelalter wurde bei uns Flaschenkürbis gegessen.
Ich habe einen halben Butternuss und 2 Zwiebeln
auf einen halben Liter Brühe genommen.

Nimm dann Eigelb je nach der Menge, schlage es mit ein wenig altem Käse und gieße das zu den Kürbissen und rühre dabei ständig mit dem Löffel, damit es nicht gerinnt.
Halbe Tasse geriebenen Parmesan (oder anderen Käse)
und 2 Eigelbe, dazu 1 EL Poudre Douce.

Fülle deine Schalen und streue süße Gewürze darüber.
*** buon appetito ***

****02 Paar
22.785 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich liebe Suppen! *love*
Danke für die tollen Rezepte!
*essen*

Liebe Grüße,
Natascha
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Suppenzeit
****02:
Ich liebe Suppen! *love*
Danke für die tollen Rezepte!
*essen*
Das freut mich sehr. Das nächste Rezept zum Ausprobieren liegt schon bereit.
*freu*
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Rind im Rotwein geschmort
Quelle: Appoti Corvi 14. Jh.

Bevor die nächste Suppe in den Kessel kommt, heute wieder mal was Fleischiges.

Vorbereitung:
Beinscheibe (etwa 500 g) waschen und trocken tupfen. Die äußere Fetthaut mit einen scharfen Messer an ein paar Stellen einritzen (verhindert, dass sich das Fleisch beim Anbraten bzw. Schmoren wellt). Aus 75 ml Rotwein, 75 ml Brühe, 1 Zwiebel (in Ringe geschnitten), 1 großen Knoblauchzehe (gehackt), 3 cm Ingwerwurzel (der Länge nach geviertelt), 1 Lorbeerblatt und Safran eine Marinade bereiten, das Fleisch darin über Nacht marinieren.
Zutaten für Marinade und Kräuter zum Schmoren
Zubereitung:
Die Kräuterzweige (Rosmarin, Thymian, Majoran, Salbei) zu einen Sträußchen binden. Das Fleisch aus der Marinade herausnehmen, von allen Seiten scharf anbraten, mit Salz, Pfeffer und Paprika edelsüß einreiben.
Scharf angebraten und gut gewürzt
Mit der Marinade in einen Bräter geben, bei 140 °C 2 Stunden schmoren, dabei hin und wieder mit der Flüssigkeit begießen. Fleisch herausnehmen, kurz ruhen lassen, vom Knochen lösen, servieren.
Gut Ding braucht Weil

Nachdem mir Fladenbrot als Beilage nicht ganz zusagt, gibt es heute Haselnuss-Buchweizen. *love3*
Im Rotwein geschmorte Rind-Beinscheibe mit Haselnuss-Buchweizen

****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Gewürze
Heute war ich zufällig in unserer Markthalle und habe dort einen fantastischen Gewürzstand entdeckt und sogleich einige mir bis dato unbekannte, aber in den mittelalterlichen Schriften oft genannte, Gewürze erstanden.

Ich freue mich schon auf neue Geschmacksnuancen. *juhu*
*******2501 Mann
108 Beiträge
Das sieht mehr als herrlich und appetitlich aus. Und wie jedes Mal perfekt zum nachkochen beschrieben.

Werde gegen Weihnachten, sagen können was aus dem Met geworden ist (wie versprochen) dürfte dann bis dahin 3 Monate gelagert haben.
Nach 3 Wochen hatte man den Alkohol noch nicht geschmeckt und danach hat es von Arbeit aus keine Zeit gegeben.

Sollte ich zwischen den Feiertagen nicht arbeiten müssen, werde ich bestimmt außerdem noch 1-2 Gericht hier ebenso hinzufügen können.

Ps. NikkFfm, bitte mach weiter so. Ich lese deine Bereichte sehr gerne.
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Hanfsuppe
Na, Lust auf Cookies? *anmach* Nix da! *nono* Wir nehmen Nutzhanf, ohne Bumms. *experimentier*


Hanfsuppe, Italien, 16. Jahrhundert

  • 100g geröstete Hanfsamen
  • 1l Gemüsebrühe
  • 50g Mandeln, geschält, gemahlen
  • 50g Erbsen, zerstoßen
  • 0,5 TL brauner Zucker
  • 1 TL Rosenwasser
  • Salz, Pfeffer


Hanfsamen 24 Std. im Wasser einweichen; danach Samen, die auf dem Wasser schwimmen, abschöpfen und wegwerfen. Die restlichen Hanfsamen in der Gemüsebrühe aufkochen.
Spezereien

Mandeln, Erbsen, Zucker und Rosenwasser zugeben, unter ständigem Rühren 15 min kochen. Durch ein Sieb geben, nochmals aufkochen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Das besondere Süppchen

Eine wenngleich sehr gehaltvolle, so doch ausgezeichnete Suppe, die fast ohne Gewürze bestens auskommt.

Quelle: Peschke/Feldmann, Das Kochbuch der Renaissance


Praktische Hinweise:
Hanf ist ein echtes Kraftfutter. http://foodforfitness.de/hanfsamen-gesund/

Ungeschälte Hanfsamen dienen als eine gute Ergänzung bei Detoxikation und beim Gewichtsverlust. Sie wirken auch als Präventation für verschiedene Verdaungsprobleme. Ich mag die harte Schale nicht. Wer sich das Kochen erleichtern möchte, kauft geschälte Samen, ansonsten gut sieben.

ja das ist für mich als Veganer genau das Richtige . vielen Dank für das Rezept
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Schweinebraten mit Heidelbeersoße
Quelle: Wikinger-Kochbuch, Speisen und Getränke in der Wikingerzeit von Tom Bloch-Nakkerud, Skandinavien

(Eine Tafel für 8 Personen)

Für den Braten:
  • 2 kg frisches Schweinefleisch
  • 1 EL Butter oder Schweinefett
  • 2 Zwiebeln
  • 2-3 Karotten
  • 1 Stück Ingwer
  • 4 EL Honig
  • Prise Pfeffer
  • Prise Salz
  • 200ml Gemüsebrühe


Für die Soße:
  • 500ml Fleischfond vom Braten
  • 200ml Sahne
  • 200ml Heidelbeeren
  • 1 EL gehackter Ingwer
  • Prise Salz + Pfeffer


Das Fleisch in einem großen Topf rundherum gut anbraten, so dass es schön gebräunt ist. Die Zwiebeln in Ringe, die Karotten in Scheiben und den Ingwer in Würfel schneiden.

Gemüse

Das Gemüse mit dem Honig und der Brühe in den Topf geben und zugedeckt auf kleiner Flamme für etwa 1 Stunde in den Ofen.

Braten ist fertig

Den Fleischfond abgießen und nach Bedarf mit etwas Brühe ergänzen, so dass man 500 ml Fond für die Soße hat. Die Sahne hinzufügen und aufkochen lassen. Nach und nach die Heidelbeeren dazugeben
Die Soße etwas reduzieren, damit sie etwas dickflüssiger wird. Nach Geschmack mit Brotkrumen andicken. Mit dem gehackten Ingwer und dem Salz und Pfeffer würzen.

Aufgetischt

Das Fleisch in Scheiben schneiden und kurz mit in die Soße geben. Mit Getreide oder Fladenbrot auftischen.

Bemerkung:
Bei mir war es wieder mal Putenbrust, da ich Schweinfleisch nicht besonders mag.

****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Suppenzeit
*****010:
ja das ist für mich als Veganer genau das Richtige . vielen Dank für das Rezept
Du kannst fast alle Suppen mit Gemüsebrühe zubereiten.

Außerdem haben wir Grütze, Kompott und Gemüse auch schon gehabt.

*koch*
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Winterliche Selleriesuppe
Schnell zubereitet, kann mit verschiedenen Einlagen kombiniert werden.

1 Sellerieknolle (800 g) schälen, waschen und würfeln. In heißem Öl ca. 5 Minuten dünsten. 2 Knoblauchzehen klein hacken und zugeben. Mit 1 l Gemüsebrühe ablöschen und ca. 15 Minuten bei geringer Hitze garen.

100 g geräucherter Schinken in schmale Streifen oder kleine Würfel schneiden. 2 Handvoll Kresse bereit stellen.
Suppe pürieren, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Mit Kresse und Schinkenwürfeln servieren.



Bemerkung:
Vegetarier nehmen eine Kernige Mischung oder geröstete, klein gehackte Nüsse als Einlage.
Selbstverständlich kann auch eine beliebige Fleischbrühe für die Zubereitung verwendet werden.

****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Soll erfüllt!
Die Feiertage und die Tage zwischen den Jahren gut überstanden. Und endlich kam ich dazu, das allererste Rezept dieses Threads nachzukochen.
*guckstduhier* Mittelalterfans: Tafelfreuden im Mittelalter

Rindergulasch (Cyvé), Frankreich, 14. Jhd.
(Viandier de Taillevent, 1395, aus: Fahrenkamp, Mannsbild)

dazu kräftig-herzhafte Vinschgauer mit Speck! *schleck*
Cyvé
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Ambrosiahuhn
Ambrosia vom Huhn mit Trockenfrüchten
Italien, 14. Jahrhundert

  • 1 Huhn
  • 80g fetter Speck
  • 2 große Zwiebeln
  • 8 Dörrpflaumen
  • 10 Datteln
  • 2 Brotscheiben
  • 200ml Weißwein
  • 50ml Essig
  • 100ml Bouillon
  • 1 Zimtstange
  • 3 Nelken
  • 1 Msp Muskatnuss
  • Mandelmilch aus 50g geschälten Mandeln und ½l warmem Wasser


Wenn du Ambrosia von Hühnchen willst.

Nimm die Hühnchen, zerteile sie, dann brate sie mit frischem Speck und einigen in Ringe geschnittenen Zwiebeln.
Wenn sie halb gar sind, nimm die Mandelmilch, verdünne sie mit Brühe und ein wenig Wein, setze sie mit den Hühnchen auf. Entferne vom Fett, was zuviel ist, gib mit dem Messer gehackten Zimt hinzu und wenige Gewürznelken.
Und wenn das fertig ist, gib gedörrte Pflaumen, ganze Datteln, einige gehackte Muskatnüsse und ein wenig Brotkrume hinzu, die geröstet, gut zerstampft und in Wein und Essig aufgelöst wurde. Diese Speise soll süßsauer sein. Und achte darauf, daß die Datteln nicht aufplatzen.
Ambrosiahuhn auf Rispenhirse

Die Römer nannten die Rispenhirse milium und verwendeten sie zu Brot und Brei. Im Mittelalter war sie in Mitteleuropa ein wichtiges Nahrungsmittel und galt als das „Brot des armen Mannes“.


Hat der Originalname dieses Gerichts, in den Büchern ambrogino, etwas mit der alten Ambrosia, Nahrung der Götter, zu tun? Tatsächlich ist etwas ungemein Numinoses an diesem Rezept, das durch seine Kombination von süß, sauer und würzig und durch das Zusammentreffen der beiden Saucen, dem Gaumen einen harmonischen Geschmacksreichtum bietet.
*wolke7*


Der Name der Speise findet sich auch in einem Festmenü von Siena, für Dienstag, den 23. Dezember 1326: Nach weißen Ravioli, gekochtem Kalbfleisch und Wildbret trägt man den neunzig Gästen Geflügel ad ambrosina aschibeci auf, dem gebratener Kapaun und kandierte Birnen mit Zuckermandeln folgen (Cronache Senesi, S. 445). Die Speisenfolge ist durchaus beeindruckend, denn das Fest wird zu Ehren von Francesco Bandinelli gegeben, einem Knaben aus einer der vornehmsten Familien Sienas, der zum Ritter geschlagen wurde, und dieses Bankett ist nur eines von vieren, die in der Woche vor dem Festtag aufeinander folgen.
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Gehackte Kalbsleber
Gehackte Kalbsleber
Du Fait de Cuisine no. 61, Frankreich, 15. Jahrhundert


  • 250g Kalbsleber
  • 2 EL Schmalz
  • 3 Eier
  • ¼ TL Ingwer
  • ¼ TL Paradieskörner
  • 8 Fäden Safran, zerstoßen
  • ¼ TL Salz

Leber etwa 5 min simmern lassen, dann sehr fein hacken.
Eier schlagen, Gewürze dazu.
Schmalz zerlassen, Leber und Eier zufügen, ständig rühren, bis es fertig ist.
Noch etwas Grünzeug drüber streuen, fertig ist die kleine Mahlzeit.


Wie bei uns "Das Buoch von guoter Spise", das auf das Jahr 1350 datiert wird, ist in Frankreich "Du fait de cuisine" aus dem Jahre 1420 das älteste erhaltene Kochbuch des Mittelalters und somit ein Standardwerk zum Thema Esskultur des Mittelalters.

****02 Paar
22.785 Beiträge
Gruppen-Mod 
Paradieskörner = Pfeffer? *liebguck*
****Ffm Frau
4.891 Beiträge
Themenersteller 
Paradieskörner
****02:
Paradieskörner = Pfeffer? *liebguck*
Paradieskörner haben botanisch nichts mit Pfeffer, dafür aber mit Ingwer etwas gemeinsam. Schmecken milder als Pfeffer, aber schön würzig. Es sind getrocknete Samen einer Kapselfrucht in der Größe etwa wie Senfsamen. Heute werden sie vorwiegend in Afrika kultiviert und verwendet. Mit Paradieskörnern gewürzte Speisen findet man vor allem in den Maghrebstaaten, insbesondere Marokko. In den westafrikanischen Ursprungsländern nutzt man sie außer zum Kochen auch in der Volksmedizin.

*knicks*
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