Met als wichtigstes getränk
Ich muss da glaube ich mal ein uraltes Klischee ausräumen: Met ist (leider!) als das Standartgetränk bei den Nordgermanen (die heute meist ,,Wikinger" genannt werden - diese Bezeichnung ist aber nicht zeitgenössisch-authentisch sondern taucht eigenltich nur ein einziges Mal in einer angelsächsischen Chronik im 9. Jahrhundert auf) ,,berühmt". Ich muss mich immer schütteln wenn ich diese Darstellungen von Sauforgien bei den Nordvölkern in Verbindung mit den ebenso falschen Ausrüstungen (wie gehörnten/geflügelten Helmen und zotteligen Fellbekleidungen) sehe......die Wahrheit ist die:
Die Nordgermanen stellten zweifelsohne grössere Mengen dieses aus gegorenem Honigwasser gebrauten getränkes her - aber tranken selbst das wenigste davon. Met war eine begehrte Handelsware und brachte auf den Märkten (wie Haithabu, z. B.) eine Menge ein. Somit beschränkte sich der Genuss dieses getränkes auf einige hohe Feiertage (wie das Julfest) und auch nur in Maßen. Standartgetränke waren Wasser und Milch - und die Nordgermanen waren Alles andere als saufende, zügellose und zottelige Barbaren. Der Umgang mit Waffen war fast alltäglich, und dazu brauchte man Verstand, besonders im Hinblick darauf dass man es mit den verschiedensten Gegnern zu tun hatte (Angelsachsen, fränkische Panzerreiterei, keltische Iren und Scoten, z. B.). Übrigends in diesem Zusammenhang: Die germanischen Völker trugen auch kaum hüftlange Zöpfe und Pferdeschwänze - der germanische Krieger trug als Zeichen des freien Mannes sein Haar gut schulterlang und schlicht (wenn man vom so genannten ,,Suebenknoten" der mittelgermanisichen Stämme absieht). Bärte ware nach neuesten Erkenntnissen auch nicht die grosse Mode - man fand nämlich in vielen Gräbern als Beigabe ganz hervorragende Rasierwerkzeuge! Di emeist bekannten Darstellungen mit Vollbärten fallen wahrscheinlich eher in eine Zeit andauernde Kriegsszüge, wo schlicht die Zeit zum rasieren knapp war oder die Rasierwerkzeuge fehlten.