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Geschichte der O
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Mittelalterliche Geschichten...

****02 Paar
22.788 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Mittelalterliche Geschichten...
Spitzet eure Feder und lasset uns an euren Gedanken um das Mittelalter teilhaben.

Gerne Selbstgesponnenes und gerne ein wenig erotisch...

Die Welt des Mittelalters war hart, schmutzig und sehr rau - machen wir sie doch in unseren Gedankensplittern ein wenig erotischer und weicher...
*******ber Paar
333 Beiträge
interessantes Thema
fällt mir spontan ein: Im Mittelalter gab es keine Unterhosen und BHs, was ja heutzutage noch manchen Männern / Frauen gefällt.
Seite 1.
Es sollte selbstverständlich sein, dass es sich dabei um mein Werk und Gedankengut handelt und ich entsprechend das alleinige copyright daran besitze. Ich plane nichts damit, aber ich bitte, dies zu respektieren.

S.1


Im Schein der flackernden Kerzenstummel griffen die alten, knorrigen Finger nach einem Messer. Vater Leubericus setzte die fleckige Klinge an das Ende des Federkiels in seiner Hand und beschnitt ihn sorgfältig. Die elende Gicht machte ihm arg zu schaffen. Er strich mit der Linken über die pergamentene Seite des Folianten, der auf dem hohen, hölzernen Pult vor ihm ruhte und tauchte schließlich die Feder in das nahe Tintenfässchen.

19. November, im Jahre 34 nach der Abkehr.
Kloster des Heiligen Valarius…


Die Feder kratzte, während das kleine Kaminfeuer munter knisterte. Eilige Schritte näherten sich Vater Leubericus‘ Schreibstube. Ein Innehalten, dann ein zaghaftes Klopfen.
Er legte die Feder beiseite und räusperte sich.
»Hmh, herein!« Ächzend erhob er sich von seinem Pult und sah, wie sich die schwere Holztür öffnete. Eine Schwester trat herein, in einfache schwarze Gewänder gekleidet. Eilig trat sie heran und verbeugte sich vor dem Pater.
»Ein Fremder ist am Tor, Vater. Er will Euch sprechen!«
Leubericus seufzte und nickte.
»Danke, ich… ich komme.«
Er löschte die Kerzen auf seinem Pult und folgte schwerfällig der Schwester. Mit klirrenden Schlüsseln verschloss er seine Stube und hakte sich bei ihr ein, als sie kalten, schummrigen Gängen folgten. Durch den langen Kreuzgang hinter dem Refektorium gelangten sie in die Eingangshalle, wo mehrere Brüder mit besorgten Blicken bereits auf sie warteten. Beim Erscheinen des Vaters löste sich die kleine Gruppe auf und man öffnete dem ungleichen Paar das wuchtige Eingangsportal. Sie traten hinaus auf den weitläufigen Vorhof, der in den Schatten hoher Mauern entvölkert vor ihnen lag.
Leubericus löste sich von der Schwester und gab den Brüdern einen energischen Wink, die Stirn in Falten gelegt. Schweigend eilten diese zum großen Tor. Knarzend lösten sie den schweren Riegel und mit kreischenden Scharnieren gaben die Flügel ihren Bemühungen nach.
****02 Paar
22.788 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ihr dürft gerne...
Ein Kommentar oder ein "like it" zu den Beiträgen abgegen - so etwas tut gar nicht weh und ermuntert evtl. zu weiterem...

*g*
*******exe Frau
2.443 Beiträge
ich warte noch auf die Fortsetzung *zwinker*

Sehr schöne Art zu schreiben ... und fehlerfrei - eine Wohltat! Bitte mehr davon!
S. 2
Freut mich sehr =) So also hiermit die nächste Seite:


S.2

...
Gleißend flutete das Licht der Abendsonne, die hinter dem Tor stand durch den größer werdenden Spalt. Blendend ergoss sich der rotgoldene Schein auf das blanke, steinerne Pflaster.

Leubericus kniff die Augen gegen die Helligkeit zusammen. Ein Pferd schnaubte.
Der Alte wich stolpernd zurück, als er die riesige Silhouette unter dem Torbogen sah, von der Sonne im Rücken mit einer glühenden Korona bekränzt.
Leubericus spürte die stützende Hand der Schwester in seinem Rücken und erhob die eigene gegen das strahlende Licht, suchte die seraphische Gestalt besser zu erkennen.
»Wer… wer seid Ihr?«, rief er heiser.
»Ein einfacher Pilger, der Eurer Hilfe bedarf, Vater.«
Ein stählerner Klang schien in der Stimme zu liegen, doch tönte sie freundlich, voller Zuversicht. Etwas, das Leubericus schon lange Zeit nicht mehr gehört hatte. Er lachte verbittert in sich hinein und schüttelte den kahlen Schädel.
»Nein Herr, es gibt keine Pilger mehr in diesen Landen.« Hufschlag ertönte, hallte an den Mauern wieder, als der Ankömmling langsam in den Hof ritt. Eilig wollten sich die Brüder gegen das Tor stemmen, doch Leubericus gab ihnen ein Zeichen und sie verschwanden, nahmen die Schwester in seinem Rücken mit hinein. Klappernd fiel die Tür zur Eingangshalle ins Schloss.
Der strahlende Reiter kam bis auf wenige Schritte heran. Zögernd näherte sich Leubericus dem dunklen Hengst und strich mit den krummen Fingern über die warmen, weichen Nüstern.
»Ich wusste, dass wieder jemand kommen würde. Seit 34 Jahren kommen sie hierher… Ihr wollt den Schlüssel.«
Der Ankömmling stieg ab, erwiderte jedoch nichts. Versilberter Stahl blinkte im Abendrot und die vernieteten Ringe seines Kettenzeugs klirrten unter einem prächtig bestickten Waffenrock. Bedächtig nahm er den schimmernden Helm vom Kopf und verbeugte sich tief vor dem alten Mann.
»Galtis Silawald aus Virimar. Es ist mir eine Ehre.«

Unwirsch winkte der Pater dem Mann sich zu erheben. Kurzgeschoren trug er Haar und Bart, die von der Farbe des Schnees waren und in dem ernsten Gesicht brannten zwei strahlend blaue Augen, doch kalt wie ein Wintermorgen.

Leubericus kratzte sich am Kopf.
»Virimar… da habt Ihr einen weiten Weg hinter Euch, Herr… Silawald.« Sein Blick glitt an dem Mann vorbei zum offenen Tor hinaus, wo hinter fernen Gipfeln langsam die Sonne zu versinken begann. Aufziehende Wolkenberge waren nun in ein blutiges Rot getaucht.
»Hrmh…«, räusperte sich Leubericus, »lasst uns… doch hinein gehen.«
Der Vater wandte sich um zur Pforte der Eingangshalle und wies einen der Brüder, der ihm öffnete an, das Pferd des Fremden zu versorgen. Der Mann hob ein großes Bündel von der Kruppe des Tieres und überließ ihm die Zügel. Dann folgte er dem Pater ins Innere des Klosters.
****02 Paar
22.788 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Sehr...
schön geschrieben!!!!!
*******exe Frau
2.443 Beiträge
zu kurz .... zu kurz !!! *zwinker*

Mich dünkt der Geschichtenerzähler mag uns für jede weitere Seite betteln lassen.... So läßt er uns eintauchen in eine andere Welt, Bilder entstehen lassen im Kopf, die Seele berührend - um dann jäh das Erzählen zu beenden. Ein kurzer heftiger Galopp mit plötzlichem Stand - so erscheint es mir....

Tja mein Lieber - die lesende Gemeinde hungert nach weiteren Seiten ....

*zwinker*
"Anmerkung des Autors"
Haha, nein, betteln lassen will ich niemanden. Jedenfalls nicht vorsätzlich *ggg*
Die Sache ist vor allem die, dass die Geschichte bisher nur aus einem guten Dutzend an Seiten besteht, zumindest in ausformulierter Form.

Das Konzept für einiges mehr wartet geradezu nur auf Feder und Tinte und um ganz ehrlich zu sein, seid ihr mir ein guter Ansporn, mir endlich die Zeit dazu zu nehmen^^.
Ich grüble immer gern und viel über das, was ich schreibe und was letztlich dasteht, ohne das dann aber gleich in die Tat umzusetzen.

Insbesondere bei dieser Geschichte hier, die mir bisher sehr gut gefällt *ggg*
Verzeiht mir daher, wenn ich mein Pulver nicht zu schnell verschieße *g*
-

Zum Folgenden will ich abgesehen davon noch ein, zwei Worte verlieren:

Unvermeidlich steckt in jedwedem geistigen Erguss, so auch in Geschichten ein Stück des Autors drin. Nichtsdestotrotz hat insbesondere was noch folgen wird nichts mit meinem - sagen wir 'persönlichem Glauben' zu tun, wobei ich mich andererseits schon eine Weile unter anderem mit dem Thema "Gott" und "Götter" beschäftige, auch im Rahmen meines Studienfachs. Daher fand ich einen gewissen Reiz in der Thematik und darin, ein Szenario zu erschaffen, welches sich auf den noch folgenden Seiten langsam ausbreiten wird *g*
S. 3
(ah, ich muss auch anmerken, dass ich nach wie vor noch nicht 100%ig zufrieden bin mit dem Dialog zwischen den beiden hier. Fast, aber nicht ganz. Sei es wie's ist, genug gemeckert^^. Morgen/übermorgen geht's weiter =)

S.3

...
Im Kamin der Bibliothek prasselte ein großes Feuer und verströmte wohlige Wärme. Leubericus und der Fremde ließen sich an einem schweren Eichentisch nieder, während ihre Schatten auf den umstehenden Regalen tanzten und über die zahllosen Folianten sprangen. Dumpf setzte der Mann sein Bündel neben sich ab und starrte ins Feuer. Der Pater indes füllte zwei hölzerne Pokale mit Wein und schob einige Pergamente zur Seite.
Lange Zeit sprach keiner ein Wort, lauschten sie den knackenden Scheiten. Schließlich war es der Fremde, der das Wort ergriff und den Pater scharf ins Auge fasste.

»Der Schlüssel! Habt Ihr ihn?«
Leubericus nickte mit wehmütiger Miene.
»Was wollt ihr dort oben, Herr Silawald? Es gibt keine Pilger mehr. Nicht einmal mehr Plünderer…« Der alte Mann fuhr sich über das runzlige Gesicht, blinzelte. »Ihr werdet dort oben nichts finden.«
Im feurigen Widerschein blickte der Fremde mit glühenden Augen zu der von Alter und Vergangenheit gebeugten Gestalt. Bedächtig drehte er den Pokal zwischen den Fingern, nippte am Wein.
»Warum seid Ihr noch hier, Pater?«
Leubericus musterte den Fremden erneut und stützte die Ellenbogen auf das zerfurchte Holz des Tisches, faltete die steifen Hände.
»Wir warten, Herr Silawald. Machen weiter wie zuvor. Nur Gottesdienste gibt es keine mehr, wie ihr aber wohl wisst. Niemand feiert mehr Gottesdienste.«
Der Fremde nickte.
»Ihr wartet… Wisst Ihr, ich habe selbst lange Zeit gewartet. Kniete in der Kathedrale von Virimar vor dem Abbild Gottes. Erst kamen und gingen die Gläubigen, dann die Plünderer. Es kamen und gingen die Bettler und Huren, bis ich erneut allein war. Wisst Ihr, Vater, weshalb auch ich schließlich fortging?«

Leubericus antwortete nicht und der Fremde erwartete keine. Stattdessen ballte er die erhobene Hand zur Faust, starrte dem alten Mann fast inbrünstig in die trüben Augen.
****02 Paar
22.788 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich habe nichts auszusetzen.
Bitte gerne weiter. *zugabe*
S. 4
Sodele^^ - der Dialog spitzt sich zu (ein bischen). Some deep minded shit incoming :- D *zwinker*

Entsprechend ein etwas größeres Stück dieses mal - den Dialog noch mehr auseinanderzupflücken wäre doof *g*

Im Übrigen würde mich interessieren, was ihr von dem damit noch etwas näher angerissenen Szenario mit und um "Gott" so haltet.

Selbstverständlich sind das bisher nur der Anfang und nur die ersten "Info-Happen" bezüglich der Beweggründe Galtis' und dem Event der "Abkehr", das dort offenbar vor einigen Jahren stattfand und verheerenden Folgen in der Welt hatte...
...much more to come.



S.4

...
Leubericus antwortete nicht und der Fremde erwartete keine. Stattdessen ballte er die erhobene Hand zur Faust, starrte dem alten Mann fast inbrünstig in die trüben Augen.

»Gott kam nicht zurück in diese Kirche! Er kam in kein einziges seiner Häuser zurück, in denen ich auf ihn wartete. Ich und viele andere! Der eine gläubiger als der andere verausgabten sie sich in ihren Anrufungen, ihren Opfern, oft bis aufs Blut. Irgendwann, Vater, irgendwann wurde mir jedoch klar: Wieso sollte Gott zu uns Gläubigen zurückkehren, die wir uns nach ihm verzehren, doch letztlich genauso handeln wie zuvor? Wieso? Und in diese Erde der Erkenntnis, Vater, da pflanzte ich meinen Samen der Hoffnung!«

Leubericus spie ins Feuer, schüttelte grimmig den Kopf.
»Hoffnung… Ihr sprecht von Hoffnung Herr Silawald? Was glaubt ihr denn, haben wir getan? Hier in diesem Kloster und dort oben auf dem Berg? All die Jahre… Was glaubt Ihr von den Pfaden des Herrn zu verstehen?!«
»Ich verstehe gar nichts, Vater. Einzig, warum Ihr noch hier seid, in dieser Einöde. Und warum Ihr noch immer über diese Stätte dort oben wacht, den Schlüssel verwahrt!
ICH weiß nicht, wer Schuld hat, Vater. Vielleicht ging Gott einfach so? War er uns leid? Oder war es gar die Kirche selbst, die ihn vertrieb? Ich weiß es nicht und ich verstehe es nicht, Vater, ich bin kein Mann der Kirche. Ich bin nur ein einfacher Pilger und ich glaube, dass Ihr und dieses Kloster aus demselben Grund hier ausharrt, aus welchem ich mich auf die Suche gemacht habe, weshalb ich in der Kathedrale von Virimar aufstand und nach draußen ging! Nicht vor Grahm gebeugt, nein. Mit Zuversicht, hoch aufgerichtet!« Er zeigte auf der alten Mann und seine Stimme wurde eindringlicher. »Die Hoffnung auf ein Morgengrauen am Ende dieser Reise durch die Dunkelheit, die uns nunmehr 34 Jahre gefangen hält. Die Hoffnung, Gott eines Tages wieder zu finden!«
Leubericus sprang auf, heftig gestikulierend.
»NARR! Gott ist fort! Jahrelang beteten wir Nacht für Nacht, baten Tag für Tag, BETTELTEN wir um seine Rückkehr! Stunde um Stunde opferten wir, lasen wir die Heilige Schrift, erflehten wir ein Zeichen, eine Weisung, was zu tun sei; stets im Schatten der Geißel unserer Verfehlungen, die wir nicht wahrhaben wollten, wir nicht finden und nicht büßen konnten! Jahrelang habe ich mir den Kopf zerbrochen, was wir falsch gemacht haben! Erzählt IHR mir nichts von Hoffnung! Wir hofften, oh ja, wir hofften, Fremder!«

Die Spannung wich aus seinem Körper, so rasch wie sie gekommen war und kraftlos sank der alte Mann zurück auf seinen Stuhl. Ermattet schüttelte er den Kopf. »Jahrelang sah ich zu, wie heilige Männer dort oben zerbrachen, zu Füßen des granitenen Fundaments unseres Glaubens. Wie sie von Gott verlassen, verzweifelt in die Einöde verschwanden oder sich hier im Stall erhängten. Jahrelang sah ich zu, wie die ehrenhaftesten Ritter und zweifelhaftesten Halunken jeden Stein dort oben umdrehten. Und wie sie mit leeren Händen und dunklen Gedanken enttäuscht zurück zu uns kamen. Jahrelang sah ich zu, wie sie unsere Brüder erschlugen und unsere Schwestern schändeten, wenn wir uns ihrer annehmen wollten, doch kaum Trost zu spenden vermochten.
Jahrelang öffnete ich ihnen bereitwillig die eiserne Pforte, die dort oben in den Berg hinab führt. Und mit Freuden begann ich eines Tages, sie hinter ihnen ins Schloss zu werfen, das Pack in unserer Nächstenliebe dort unten elendig verrecken zu lassen! Dort unten wo nichts mehr ist denn kalter Fels und geheiligte Kadaver, längst zu Staub zerfallen...«

Verbittert verstummte der alte Mann. Eine einzelne Träne glitzerte im Flammenschein.

»Was wollt ihr nur dort oben, Fremder… Dort ist nichts mehr. Kein Gott. Nur der Tod.«
Mühsam erhob er sich. Zitternd griff er unter sein Gewand und zog einen schweren Eisenschlüssel hervor, der an einer Kette klirrte. Mit einem dumpfen Laut legte er ihn hart auf die hölzerne Tischplatte. Mit den Fingerspitzen strich er über den vielgezackten, rostigen Bart.
»Vor Jahren hörten sie dann auf, zu kommen… Nehmt ihn. Nehmt ihn mit, Fremder. Es ist mir gleich.« Langsam ging er zum Ausgang, halb in die Dunkelheit getaucht. »Einer der Brüder wird euch Eure Unterkunft zeigen. Bleibt solange Ihr wollt.«
Die Tür hinter Leubericus fiel klappernd ins Schloss.
S.5
Keine Angst, der vermeintlich harte Tobak hat ein Ende, vielleicht löst das die Schockstarre :- P ...

S. 5

...
Noch lange blieb Galtis Silawald aus Virimar dort am Kamin sitzen, den Blick gedankenverloren ins Feuer gerichtet. [...]
Die Glut des heruntergebrannten Feuers leuchtete noch hell in einem strahlenden Orange, als Galtis sich schließlich erhob. Er nahm sein Bündel vom staubigen Steinboden auf und ging zu der schweren, beschlagenen Tür, durch die der alte Mann verschwunden war. Den Schlüssel fest in der Linken griff er mit der anderen Hand nach der Klinke. Nichts rührte sich. Galtis starrte gelinde überrascht auf die verschlossene Tür.

Da hörte er eilige Schritte, die an der Tür inne hielten. Ein wuchtiger Körper traf die Tür von der anderen Seite, Metall knirscht. Dann ein Klappern im Schloss.
Die Tür schwang auf und Galtis sah einen beleibten, schwer atmenden Bruder vor sich.
»Verzeiht, Herr. Das Schloss klemmt des Öfteren.« Der Mann, dessen rundes Gesicht ein dunkler Vollbart zierte, schlug verlegen die Augen nieder. Galtis runzelte die Stirn. Als er nichts erwiderte, blickte der Mann wieder auf und lud Galtis mit einer Handbewegung ein, ihm zu folgen.
»Hier entlang, Vater Leubericus ließ Euch die Gästestube richten.«

Sie durchschritten finstere, kalte Korridore, bis der Bruder am Rande eines von Arkaden gesäumten unkrautbewachsenen Hofes innehielt. In den Schatten schienen die Schemen dunkler Pforten ins Ungewisse zu führen, doch zur Rechten der beiden Männer, jenseits hoher, steinerner Bögen war der Blick frei auf die Berge. Galtis erkannte die schneebedeckten Gipfel in der Ferne, hell schimmernd unter dem aufgehenden Mond. Ein Käuzchen schrie.
Klirrend öffnete der Bruder mit einem großen Schlüsselbund eine der angrenzenden Türen und lautlos geölte Scharniere taten ihren Dienst, ließen einen warmen Schein ins Freie fallen. Wortlos folgte Galtis dem Wink des Mannes und trat heran.
»Ich werde morgen bei Tagesanbruch aufbrechen. Richtet dies dem Pater Leubericus bitte aus.«
Der Bruder schwieg, doch nickte knapp. Dann wandte er sich ab.

Der Raum, der vor Galtis lag, war hoch und weit. Kaum reichte das beinahe freundlich flackernde Feuer in dem großen Kamin zu den Dachsparren. Das nackte Mauerwerk zierten wurmstichige Gobelins, die vom unsteten Licht entstellte Szenen aus der heiligen Schrift zu tragen schienen. Ein Bett, ein Tisch, ein wuchtiger Eichenschrank waren die einzigen Möbel – der dampfende Zuber und das gerichtete Mahl ein seltener Luxus für den Mann aus Virimar.
Hinter Galtis verklangen die Schritte des Bruders in der Finsternis des Klosters, als er schließlich über die Schwelle trat. Stumm schwang die Tür hinter dem Pilger zu.
hier etwas aus meiner geistigen Feder
Viel Vergnügen bei eurem Kopfkino in Breitwand!


 Der stolze Jüngling
Der stolze Jüngling reitet auf seinem Ross gen Heimat. Lange Zeit verbrachte er auf den Kriegsfeldern dieser Welt, um Seinesgleichen zu schützen, vor gegnerischen Rittern, Räubern und vielen anderen feindlich Gesinnten. Auf seiner Heimreise kommt er an einer befestigten Stadt an. Sein Pferd wohl wissentlich versorgt beim Stallburschen vor dem Stadttor, begab er sich, als Fremder an diesem Ort, in die Stadtmauern. Hinein ins rege Markttreiben. Nach etlichen Stunden des "Rumtreibens", sucht er eine Taverne auf, um sich zu stärken und seinen Durst zu löschen. Während er speist betritt eine junge und hübsche Magd den Raum. Wie gebannt folgt sein Blick ihrem Anlitz. Er versucht ihre Stimme im Getümmel der Spelunke wahrzunehmen, wenn sie jemanden anspricht. In ihrer Ansprache handelt es sich wohl um einen Verkauf einer Ware, so vollends kann er es nicht vernehmen. Schließlich tritt sie an seinen Tisch und spricht ihn an:"Herr - hört mich an..." mehr vermag er nicht zu verstehen, er lauscht dem Klang ihrer Stimme, engelsgleich klingt diese. Vor ihm stehend mit ihrem Anmut, verblendet ihn ihr Anblick. Starrend, mit einem Bissen seiner Speise im offenen Mund, wie paralysiert, bringt er nicht einmal einen Ton über seine Lippen. Sie erwartet eine Antwort von ihm, doch er hörte ihr nicht zu, was soll er auch sagen...? Nach einer kurzen Weile des Schweigens, dreht sie sich von ihm und verläßt das Wirtshaus.
Später, den Bauch gefüllt und den Durst gestillt, macht sich der tapfere Krieger auf, wieder in die Gassen der Stadt. Der Abend fängt an zu dämmern, die Bauer, Händler, Kaufleute und Handwerker, die ihre Waren und Dienste feilboten, machen nach und nach den Marktplatz frei. Anstelle ihrer zogen Musikanten und Gaukler auf, mit Gesang und Schabernack. Hier und da sah man auch mal einen Bettler durch die Gesellschaft humpeln. Lachen und Schreien, Gesang und Gepöbel Hallen durch die Winkel der eng aneinandergebauten Häuser. Das heutige Fest ist dem Ritter eine willkommene Abwechslung. Er ist des Kriegstreibens müde.
Da - plötzlich kreuzt die schöne Magd von der Schänke seinen umherschweifenden Blick. Er folgt ihr ruhigen Schrittes durch die Massen. In einer dunklen Gasse bei fahlem Lichterschein bleibt sie stehen, schaut sich um. Er spioniert ihr von einer Häuserecke nach. Als sie ihren Blick aus seiner Richtung wegschweift, tritt er aus seinem Versteck und geht schleichend auf sie zu. Beim Schreiten zieht er ein Tuch hervor. Bei ihr angekommen wirft er die Binde um ihre Augen und verknotet diese mit einem sicheren Knoten, aber nicht zu fest. Sie schreckt auf und sofort hört sie ein leises, langes"sch....". Ihr Herz schlägt wie Kriegstrommeln in ihrer Brust. "Fürchtet euch nicht, Holde", vernimmt sie, eine sanftmütige und liebevolle Stimme in ihren Ohren. Sie hält inne, obwohl sie um ihr Leben fürchtet. Aber seine Stimme hat so viel Zartes und Liebliches in sich, daß sie den Unbekannten walten lässt. Kaum hat er sie blind gemacht, zieht er aus der Brust seiner Gewandung, zwischen den Knöpfen, ein weiteres Tuch hervor. Ruhig und behutsam verbindet er mit diesem ihre nach hinten gezogenen Handgelenke. Ihr Herz rast, wie ein Schimmel im Galopp und erneut steigt Angst in ihr auf. Jetzt ist sie vollkommen wehrlos. "Vertraut mir, schöne Maid, mir liegt es ferner euch zu schaden. Ich habe ausreichend für mehrere Leben Leid gesehen und zugefügt, ich bin dessen überdrüssig. Euch wird nichts der Gleichen widerfahren. Das verspreche ich bei meiner Ehre.", flüsterte er ihr ins Ohr. Und wieder bringt er sie soweit ihre Furcht abzulegen, damit er weitermachen kann.
Er streicht ihr weiches langes Haar zur Seite, stellt sich hinter sie und riecht an ihr. Der Duft ihrer Mähne steigt ihm in die Nase, das Aroma ihrer Haut am Nacken und Hals. Beides beginnt er zu liebkosen. Mit seinen Lippen, Zunge und Zähne küsst,  lutscht und knabbert er an ihren Ohrläppchen, besagtem Nacken und Hals. Sie bekommt Gänsehaut. Zugleich knöpft er ihr Oberteil auf, um die darunter befindliche Wäsche aufzuschnüren. Sachte holt er ihre wundervollen prallen, weichen Brüste aus ihrem gewebten Gefängnis hervor. Die schöne Maid atmet schneller und flacher, signalisiert ihm damit, Gefallen an seinem Tun. Er lehnt sich ein wenig gegen sie, das Gleichgewicht schwindet, dich seine starken Arme lassen einen Sturz nicht zu. So aneinander geschmiegt tippen beide in kleinen Schrittchen einem Querbalken entgegen. Mit ihrem Bauch lehnt er sie an dem Holz an. Wissend was folgt genießt sie es, wie er ihr die Kleider Stück für Stück nach oben zieht, bis er freien Weg zu ihrer Mitte hat. Mit seinem Mund und seiner Zunge liebkosend, gleitet eine Hand an ihre Lusthöhle. Sie ist warm und feucht. Ein leises Stöhnen verlässt ihre Lippen in die Nacht hinaus. Er spürt ihre Lust und Willig kein und das bereitet ihm Wohlbefinden und erweckt des Ritters Lanze zu Leben. Prall und voller Freude nimmt seine Männlichkeit viel Platz ein, in seiner Kleidung. Unverzüglich beginnt er sein Glied aus der Gewandung zu befreien. Kaum ist es offengelegt findet es auch schon seinen Weg zum Lustbrunnen der Auserwählten. Mit Wonne, lüsternen Atmen und stetig steigender Erregung, genießen beide den Akt der fleischlichen Lust. Sanft und langsam steigert sich der Puls der Liebelei zweier Fremder. Seine Stöße werden mal schneller, mal fester dann auch schneller und fester. Sie scheint in Extase abzugleiten. Ihr Stöhnen und Hecheln wird lauter, deutlich zeigend, das Verlangen nach Befriedigung zu besänftigen. Nach einiger Zeit, sie ihren Höhepunkt mehrfach erreicht, kam nun auch er zu seinem ersehnten Erguss. Trotz erreichtem Ziel, hört der Verführer nicht auf mit seinen rhythmischen leidenschaftlichen Bewegungen. Sie genießt jeden seiner Stöße, Küsse und Berührungen. Erschöpft und verschwitzt befreite er seine Angebetete letztendlich doch aus ihren Fesseln. Sie wandte sich um und blickte in sein Gesicht, welches ein Strahlen aussandte. Zum erstem mal trafen sich ihre Blicke gezielt. Heißblütige Begierde aufeinander umgarnt beide. Sie strahlt ihn an:"ihr seit aber ein Schlimmer. Macht ihr das in jeder Stadt bei den Maiden?" In seinem Gesicht vernahm sie ein breites Lächeln und ein Kopfschütteln. "Geleitet mich, als mein Beschützer, in das Badehaus meines Vetters. Dort können wir uns frisch machen und wenn ihr kein anderes Nachtlager habt, dann bleibt dort bei mir. Mein Gemach ist bequem und groß genug für uns beide. Nachdem ihr euch erfrischt und gestärkt habt, können wir dort weitermachen, wo wir eben aufgehört haben. Die ganze Nacht hindurch, wenn es euch beliebt.", sagt sie zu ihrem Wohltäter und ergreift seine Hand. 'Auf ins Badehaus", ruft er noch laut. Sie zieht ihn mit sich und kurze Zeit drauf sind sie schon vor Ort.
Die Nacht wird lang...und freudig!


An alle jene, die es in Erwägung ziehen, diese MEINE Geschichte publik machen zu wollen, um damit einen finanziellen Vorteil sich erhoffen.
Dies ist mein Gedankengut und somit halte ich es mir vor gegen Nutznießerei vorzugehen. DANKE!

Um Resonanz wird gebeten. Auch hierfür herzlichen Dank.
****02 Paar
22.788 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
******ver:
Die Nacht wird lang...und freudig!

Erzähl uns gerne davon! *zwinker*
Wenn mich die Muse mal wieder packt! *zwinker*
****02 Paar
22.788 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Mich juckt es auch in den Fingern, etwas zu schreiben, ich warte aber
noch auf den Kuss der Muse....*zwinker*
Vielleicht buddel ich etwas Älteres aus meinem Fundus aus und stelle es hier ein...

Haha, ja die Muse. Manchmal unfassbar gütig. Manchmal unfassbar eigenwillig in Sachen Gunst :- D
Ich vermute, die ist heute Mittag, als ich an der Uni unterwegs war bei mir vorbeigeschneit - nach dem Beginn von Pacdrivers Zeilen auf dem Markt kam mir ein netter Gedanke für kleines literarisches Stelldichein^^... Mal sehen, ob ich das am Wochenende jetzt auch aufs virtuelle Papier bringen kann^^...
****02 Paar
22.788 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
*******oth:
Mal sehen, ob ich das am Wochenende jetzt auch aufs virtuelle Papier bringen kann


*liebguck*
"Der Kommandant" Teil 1(?)
Also... eigentlich wollte ich vor... zwei Stunden ins Bett... Stattdessen kam es dazu^^...

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Für scheinbare Äonen starrte sie in die beiden unergründlichen Augen. Lag dort eine unausgesprochene Frage? Ein Verlangen? Wer war die Frau, die ihr da aus den Tiefen dieses kleinen, aus reinem Silber gehämmerten Sees entgegenblickte? So kalt wie das Metall in ihrer Hand, so heiß und feurig wie die Flammen der Feuerkörbe, die gierig in den Nachthimmel züngelnd hinter ihrem Spiegelbild tanzten…

»Herrin…?«
Die Stimme des Händlers riss sie aus ihren nimmer enden wollenden Gedanken, rettete sie vor weiteren Fragen. »Herrin, ich möchte Euch versichern, wie fabelhaft dieser Spiegel zu Euch passt! Nicht dass er jemals Eurer wahren Erscheinung gerecht werden vermochte, aber…« Sie lächelte ihn an. Wenn er wüsste. Aber sie musste zugeben, der Spiegel war hübsch. Aber was wollte sie mit einem Spiegel? Diesem silbernen Tand da in ihrer Hand. Sie gab dem Mann das Ding zurück und nickte ihm mit einem strahlenden Lächeln zu.
»Oh, Ihr Schmeichler! Leider muss ich weiter – ich bin mir sicher, dass ein fähiger, stattlicher Mann wie Ihr dieses meisterliche Stück Handwerkskunst alsbald an eine weit Würdigere verkauft hat! Ja, ja.«
Verblüfft nahm der Händler das silberne Ding zurück und starrte ihr hinterher, als sie sich umwand und in das bunte Treiben auf dem Platz eintauchte.

Der Geruch von gebratenem Fleisch hing in der Luft, vermengte sich mit dem Duft feilgebotener Kräuter und Gewürze. In den zahllosen Feuerstellen knackten die Scheite und Zapfen, taten ihr Übriges um den Odem der vom Tageswerk heimkommender Bauern und Handwerker zu überdecken, die nun auf der Suche nach Zerstreuung waren.
Die dunkle Robe, die sie trug, machte sie jedoch im Zwielicht des Trubels nahezu unsichtbar. Und es erlaubte ihr, Ausschau zu halten.
Unbehelligt glitt sie durch die Menge, unbehelligt von unabsichtlich und völlig zielgerichtet grabschenden Händen. Unbehelligt von den Gauklern, den Taschendieben und den ab und an vorbeieilenden Stadtwachen, die hinter den Taschendieben her waren.
Sie lächelte zufrieden. Irgendeine Zerstreuung würde sich schon finden lassen. Auburg war groß und die Nacht war lang.

Sie hätte in eines der Gasthäuser gehen können, hätte sich in eine Taverne setzen können und binnen Minuten hätte sie Gesellschaft gehabt, doch wie immer war sie wählerisch. Selbstverständlich. Sie hätte die beiden Wegelagerer haben können, denen sie auf dem Weg hierher begegnet war. Aber die waren grob und sie war missgelaunt vom Regen gewesen. An einem anderen Tag hätte sie die beiden schmutzigen Gestalten vielleicht in Flammen aufgehen lassen. Oder läge noch immer mit ihnen in den Büschen. Aber sie war mies gelaunt gewesen und hatte sie nur davon gejagt.

Sie war etwas aus dem Strom der abendlichen Müßiggänger und Schaulustigen herausgedriftet, als ihr Herz… und ihr Unterleib einen freudigen Satz machten. Sie lächelte wieder, als sie ein Stückchen weiter eine zierliche Gestalt erblickte, die an einem Stand etwas weiter ihre Waren anpries. Wohlwollend bemerkte sie das sommersprossige Gesicht. Die nicht zu üppigen, aber schönen Formen der Verkäuferin zeichneten sich im Flammenschein wohlwollend unter dünnem Leinenstoff ab.
Sie lächelte…

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Ich bin noch nicht weiter, aber ich glaube man darf guten Gewissens davon ausgehen, dass sich die Situation... nun, zuspitzen wird^^. Ich habe zumindest da so eine Idee, was passiert :- D
****02 Paar
22.788 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zu-spitzen.....ich liebe diese Wortspiele *ggg*
Bitte weiter!

"Der Kommandant" Teil 2
Dieses Mal etwas früher am Abend :- D - Vielleicht werde ich noch fertig^^. Ich bitte auch, so manche Passage vielleicht besser mit einem Schmunzeln zu sehen^^...

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Da kam ein Bäuerlein vom Stand her an ihr vorüber, eines der länglichen Objekte im Arm, die die Sommersprossige offenbar veräußerte.
Der Malstrom alten Fischs ließ sie schwanken. Bilder und Träume blitzten auf, Erinnerungen an eine vergangene Nacht in einem beschaulichen Dorf im Hochland.
Sie hatte dort mit dem Müller schlafen wollen. Einem großen, gut gebauten Mann. Doch der hatte seine Knechte lieber gemocht. Sie war daraufhin zum Priester gegangen. Doch der war alt und krank gewesen. Der Totengräber war in ein Grab gestürzt und hatte sich erhängt, als er vom Heiler erfahren hatte, dass er gelähmt sei. Der Heiler war bereits abgereist gewesen. Schließlich war sie beim Fischer… gelandet. Dessen Frau war unlängst wohl im See ertrunken. Doch als die Nacht hereingebrochen war, hatte er ihr offenherziges Kleid ignoriert und bei Krügen voll Selbstgebranntem von seiner Vorliebe für… Fische geschwärmt. In der Not hatte sie nach ihrer Flucht über Land und Fluss die Nacht schließlich allein und in bester – ihrer eigenen – Gesellschaft verbracht, in einer verlassenen Scheune.
Doch seither hatte sie Albträume. Fisch… Sie schüttelte sich angewidert und tauchte erneut in die Menge ein. Nur weg vom Stand der Sommersprossigen.

Unruhig erreichte sie schließlich den Rand des Platzes, wo nur noch wenig Betrieb war. Die hölzernen Verhaue der Stallungen ragten dunkel vor der mächtigen Stadtmauer auf. Die Stadttore waren geschlossen, wie immer nach Einbruch der Nacht. Nur mit halbherzigem Interesse streifte ihr Blick die Soldaten, die dort Dienst taten. Soldaten im Dienst waren zu pflichtbewusst oder zu betrunken. Soldaten nach Dienstschluss waren grundsätzlich betrunken. Und Soldaten auf dem Nachhauseweg waren zu müde oder oft alleiniges Gut des Hausdrachens. Und auf jeden Fall betrunken.
Missmutig kraulte sie ein Kätzchen hinter den Ohren, welches um ihre Beine zu streichen begonnen hatte.

»Soldat, ist das da Dreck auf Ihrem Helm?! Stellen sie diesen Mangel sofort ab! Zack, zack!«
In schönstem Tenor drang die Stimme eines der Männer dort vorne zu ihr herüber.
Silbern blinkte das Kettenzeug der stattlichen Gestalt. Nicht unbedingt groß oder breit gebaut, doch die sehnige Gestalt, der wiegende Schritt des Kämpfers, der bauschende Umhang ließ ihr Herz schneller schlagen. Die Götter meinten es doch noch einmal gut mit ihr.
»Jawohl, Herr Kommandant!« Der Soldat verschwand. Die aufrechte Erscheinung des Kommandanten wandte sich ab und ging der Stadtmauer nach davon, sein Umhang wie ein siegreiches Banner im lauen Wind.
Von einer wohligen Unruhe erfüllt folgte sie ihm in die Nacht.

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"Der Kommandant" Teil 3/4
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In den Schatten unbemerkt beobachtete sie, wie der Kommandant nach wenigen Schritten eine überdachte Stiege hinauf zur Mauerkrone nahm. Vermutlich gedachte er vor seinem Feierabend noch einen Rundgang zu tun. Erfreut roch sie keinerlei Anzeichen irgendeines Fusels, als sie ihm lautlos und nervös in geringer Entfernung die endlosen Reihen hoher Zinnen entlang folgte. Tief unten, jenseits der Mauer glitzerte der glucksende Fluss im Schein des Vollmondes, der nun zaghaft hinter vereinzelten Wolkenbergen hervorlugte. Dann verschwand ihr Objekt der Begierde in einem der großen Rundtürme, die wie stille Giganten über die Stadt wachten. Innen hörte sie die Stiege nach oben knarren.
Unleidig seufzte sie, zögerte. Dann wurde sie zum Käuzchen und flog mit eifrig schlagenden Flügelchen hinauf zur offenen Spitze des Turms. Der Kommandant stand an den Zinnen und blickte gedankenverloren auf die mondhelle Landschaft hinaus; das markante Profil malerisch von fahlen Glanz umrahmt. Wie ein Windhauch landete sie ein wenig hinter ihm und als sie wieder ihre Gestalt angenommen hatte, fuhr er herum, das Schwert halb aus der Scheide.
Sie sahen einander an und keiner bewegte sich. Langsam, ganz langsam schob er die Klinge zurück, entspannte sich. Sie trug offenbar keinerlei Waffen an ihrer dunklen Robe, unter welcher sich jedoch begehrenswerte Rundungen abzeichneten. Bedächtig löste er die Schnallen des Wehrgehänges und mit dumpfem Scheppern landeten Stahl und Leder auf dem Steinboden. Fragend blickte er ihr in die Augen.

Der Anstand ließ ihn zögern, doch sah sie deutlich, wie seine Aura in allen Regenbogenfarben aufblühte, sich das Misstrauen legte, er die verheißungsvollen nächsten Minuten zu erahnen begann. Sie schenkte ihm ein Lächeln. Aufrichtig, wohlwollend, voll von ehrlichem Verlangen. Mit einer Hand löste sie gekonnt eine Fibel und der Stoff viel zu Boden. Wie Perlmutt schimmerte die makellose Haut im fahlen Licht. Ungläubig streckte der Kommandant halb seine Hand nach ihr aus, zog sie wieder zurück, blinzelte unsicher. Er spürte deutlich, wie sich sein Gemächt der Sache weit sicherer war.

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"Der Kommandant" Teil 4/4
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Elfengleich trat sie dicht an ihn heran. Kühl drückte das Panzerhemd gegen ihren Busen und sandte einen wohligen Schauer durch ihren Körper. Als sie die Hände um seinen Nacken schlang und sich ihre Lippen fanden, zerfiel die Starre des Kommandanten zu Staub.
Kettenzeug und Waffenrock, Hemd und Hose fielen zu Boden und von emsigen Händen befreit schmiegte sich Haut an Haut, als sie den Kommandanten gegen die vom Mittag noch warmen Steine der Zinnen drückte. Seine Hände in ihrem Haar, seine Hände auf ihren Brüsten, ihre Nippel zwischen seinen Fingern fand sie mit spitzen Fingern ihre Scham, fand sein Gemächt. Wohlige Seufzer entwichen ihr ins Dunkel, als er in sie eindrang, erst vorsichtig, dann frohlockend tiefer. Seine kräftigen Hände fassten ihren Po.
Sorgsam hob er sie an, ließ sich von ihren warmen, schlanken Schenkeln umschlingen. Wie ein Wesen ineinander versunken fanden die beiden einen Rhythmus. Ein stetes Nachlassen, nur um sich noch fester zu umschlingen, ihn noch fester, noch tiefer in sie stoßen zu lassen, sie ihn noch intensiver in sich hineinzulassen.
Das Wesen drehte sich, warm und unnachgiebig gab nun ihr die hohe Zinne Halt, ließ ihr kein Zurückweichen und wohlig aufjuchzend nahm sie so die Stöße entgegen, die die aufrechte, sehnige Gestalt tief in sie sandte. Sie ließ sich vom schieren Glück davontragen, spürte, wie die sich immer höher auftürmende Lust zu kollabieren drohte, sie und ihn hinwegreißen wollte.
Dann, unter einer letzten, heroischen Bewegung des Wesens brach der Damm der beiden. Zitternd vor Fleisch gewordenem Glück überkam sie die Flut der Ekstase, schwemmte sie hinweg. Ein letzter Schrei ließ den Mann im Mond hoch droben amüsiert innehalten. Eng, verkrampft, umschlungen sanken die beiden zitternd zu Boden. Nurmehr zaghaft, sanft bewegten sie sich ineinander, heiße Haut auf heißer Haut, verschwitzt schimmernd im Schein der Gestirne.

Allmählich löste sie sich aus der verboten schönen Umarmung des Kommandanten und er ließ sie gewähren. Vom warmen Steinboden her blickte er zu ihr auf, diese Frau, die ihm in dieser Nacht die Götter gesandt haben mussten. Sein Gemächt zufrieden kämpfte sein Verstand, den Anblick zu begreifen, weideten sich seine Sinne an der hell beschienen Erscheinung dieser Frau, die sich wie der Neumond nun wieder in den dunklen Stoff ihrer Robe hüllte.
Enttäuscht wandte sich auch der Mann im Mond wieder ab. Enttäuscht, doch voll Zuversicht, sie wieder zu sehen. Der Kommandant richtete sich auf, blickte ihr in die faszinierenden Augen. Ob er sie je wiedersehen würde?
Sie lächelte ihm zu.
»Lebt wohl, Kommandant…«
Mit leisem Bedauern hauchte sie ihm einen letzten Kuss zu. Dann verschwand sie.
_

-
.

to be continued...?!

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So, nachdem das ganze jetzt zu einem Höhepunkt kam und momentan abgeschlossen ist - tell me what u think. Habe so etwas noch nie jemand anderes lesen lassen...
*fluester*
****02 Paar
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"to be continued...?!"
Aber auf jeden Fall. Das sind doch in Form und Stil sehr schöne Kurzgeschichten. Dazu ein erotischer Inhalt... unbedingt weitermachen!
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